Integration körper­psycho­therapeutischer Methoden in die Psychotherapie

Das Fortbildungsangebot soll einen Einblick darin geben, wie körperpsycho­therapeutische Haltung und Methoden in eine laufende Psychotherapie integriert werden können. Konkrete Methoden und Interventionsmöglichkeiten der Körper­psycho­therapie sollen vorgestellt und anhand von Selbst­erfahrungs­elementen erfahren werden.

Für Patient*innen und Therapeut*innen ermöglichen körper­psycho­therapeutische Elemente mit Gefühlsprozessen dort zu arbeiten, wo sie stattfinden, nämlich im Körper. Gefühle und Emotionen können durch körperpsychotherapeutische Methoden zugänglich gemacht werden, aktiviert oder auch gedämpft und harmonisiert werden.

Im Bereich der Arbeit an strukturellen Defiziten wie etwa Affektwahrnehmung, Affektregulation und Ausdruck von Affekten bietet die Körperpsychotherapie eine Menge an wertvollen Techniken und Haltungen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die Arbeit mit dem Körper auch die Arbeit mit implizit abgespeicherten (Körper)-Erinnerungen aus der biographisch präverbalen Phase ermöglicht und leib-seelische Ebenen erreicht werden können, die außerhalb einer verbal-kognitiven Ebene liegen. Auch der direkte Zugang zu psychosomatischen Körpersymptomen sowie zu beispielsweise körperlich fixierten Mustern der Traumaverarbeitung sind wertvolle Aspekte der Körperpsychotherapie.

Wissenschaftliche Begründung der Methodenintegration

„Integration körperpsychotherapeutischer Methoden in die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie“

Integration körper­psycho­therapeutischer Methoden in die Psychotherapie

Das Fortbildungsangebot soll einen Einblick darin geben, wie körperpsycho­therapeutische Haltung und Methoden in eine laufende Psychotherapie integriert werden können. Konkrete Methoden und Interventionsmöglichkeiten der Körper­psycho­therapie sollen vorgestellt und anhand von Selbst­erfahrungs­elementen erfahren werden.

Für Patient*innen und Therapeut*innen ermöglichen körper­psycho­therapeutische Elemente mit Gefühlsprozessen dort zu arbeiten, wo sie stattfinden, nämlich im Körper. Gefühle und Emotionen können durch körperpsychotherapeutische Methoden zugänglich gemacht werden, aktiviert oder auch gedämpft und harmonisiert werden.

Im Bereich der Arbeit an strukturellen Defiziten wie etwa Affektwahrnehmung, Affektregulation und Ausdruck von Affekten bietet die Körperpsychotherapie eine Menge an wertvollen Techniken und Haltungen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die Arbeit mit dem Körper auch die Arbeit mit implizit abgespeicherten (Körper)-Erinnerungen aus der biographisch präverbalen Phase ermöglicht und leib-seelische Ebenen erreicht werden können, die außerhalb einer verbal-kognitiven Ebene liegen. Auch der direkte Zugang zu psychosomatischen Körpersymptomen sowie zu beispielsweise körperlich fixierten Mustern der Traumaverarbeitung sind wertvolle Aspekte der Körperpsychotherapie.

Wissenschaftliche Begründung der Methodenintegration

„Integration körperpsychotherapeutischer Methoden in die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie“

THEMEN DER MODULE

Jedes der Module wird im mit einem „Warm-Up“ beginnen, wo die Möglichkeit gegeben wird, sich von der Außenwelt kommend auf den Körper zu besinnen. Nach einer theoretische Einführung in das jeweilige Thema werden im Rahmen von Selbsterfahrungselementen körperpsychotherapeutische Interventionen vorgestellt, die in eine laufende Psychotherapie integriert werden können.

THEMEN DER MODULE

Jedes der Module wird im mit einem „Warm-Up“ beginnen, wo die Möglichkeit gegeben wird, sich von der Außenwelt kommend auf den Körper zu besinnen. Nach einer theoretische Einführung in das jeweilige Thema werden im Rahmen von Selbsterfahrungselementen körperpsychotherapeutische Interventionen vorgestellt, die in eine laufende Psychotherapie integriert werden können.

MODUL 1

15:30h – 20:30h

Körpererleben und Affektwahrnehmung

Das Körpererleben bildet die Grundlage für unser Selbsterleben. Arbeit am Körpererleben ist immer auch eine Arbeit am Selbsterleben, an Selbstreflexivität, Selbstvertrauen, Selbstkontrolle und Selbstregulation. Zudem ist Körpererleben wesentlich für Intentionalität – Handlungen werden so getroffen, dass wir „Als-ob-Handlungen“ durchspielen und ihre möglichen Folgen anhand somatischer Rückmeldungen bewerten.

Ein gesundes Körpererleben ist zudem die Grundlage für eine differenzierte Affektwahrnehmung, sowohl eigener Emotionen als auch der Emotionen anderer, sowie notwendig, um überflutende Affekte einzugrenzen und affektiven Überschwemmungen entgegenzuspielen. Das körperliche Spüren ist also in der Arbeit mit Emotionen nicht hoch genug zu bewerten.

Durch vermehrte Achtsamkeit auf den Körper während einer psychotherapeutischen Sitzung kann eine verbesserte Affektdifferenzierung erreicht werden, das Affekterleben intensiviert und eine verbesserte Affekttoleranz erreicht werden. Anhand von Erfahrungssequenzen soll in dem Modul erprobt werden, wie wir ein verbessertes Körpererleben und Affektwahrnehmung bei uns selbst und beim Patienten in der Praxis umsetzen können. Körperwahrnehmungsübungen und das Pendeln zwischen Erzählen und Körperwahrnehmung wird Inhalt des Moduls sein.

MODUL 2

15:30h – 20:30h

Erdung

Viele Patienten berichten zu Beginn der Therapie über ein Gefühl, „nicht bei sich zu sein“. Die Arbeit an Erdung ist eine Möglichkeit, mehr „zu sich“, zu kommen, die eigene Mitte zu fühlen und den Bezug zum Boden wiederherzustellen, was häufig damit verbunden ist, sich sicherer, standfester und mehr im Hier und Jetzt zu fühlen (ein häufig vorgetragenes Therapieziel von Patienten). Vor allem bei ängstlichen oder posttraumatischen Symptomen kann Erdung ein anxiolytisches Mittel sein, da Erdung hilft, die mit der Angst verbundene Erregung zu beruhigen und das Gefühl einer Sicherheit in der Realität und in sich selbst zu unterstützen.

Es geht bei Erdungsübungen immer darum, dem Patienten ein Gefühl des Getragenseins durch den Boden, inneren Halt im eigenen Körper und in der Beziehung zu vermitteln. Es ist ein Ich-stärkendes Mittel, wobei vor allem die strukturellen Fähigkeiten der Realitätsprüfung, des Selbstgefühls und die Fähigkeit, Reize von Außen und Anderen von der inneren Wahrnehmung zu unterscheiden (Selbst-/Objekt-Differenzierung).

In dem Modul werden das Prinzip von Erdung sowie konkrete Erdungsübungen vermittelt, anhand von Selbsterprobung soll der Effekt von Erdung erlebbar werden.

MODUL 3

15:30h – 20:30 Uhr

Körperdiagnostik

Merkmale der äußeren Erscheinung des Patienten, Gangbild/Bewegungsmusters und Sitzhaltung können Hinweise auf Körperstruktur, Energiezustand, Beziehungsmuster, frühkindliche Biographie und Abwehrprozessen geben und sind somit enorm wertvolle Hinweise auf unbewusste und verbal nicht mitgeteilte Anteile des Erlebens und Seins. Beispielsweise führt ein dauerhaft hoher Tonus der Nackenmuskulatur, wie wir ihn z.B. bei hoher Ängstlichkeit finden, langfristig zu Myogelosen im Nackenbereich. Ein Mensch, der Schuldgefühle und chronische Depressivität wie eine schwere Last mit sich herumträgt, hält sich oft gebeugt mit gekrümmter oberer Wirbelsäule. Wer, wie Wilhelm Reich es als Muskelpanzer beschrieben hat, seine Muskeln braucht, um verpönte Impulse zurückzuhalten, der entwickelt häufig eine chronisch angespannte Muskulatur, v.a. im Bereich der Rückseite des Körpers, um expressive, nach vorne gerichtete Bewegungen zurückzuhalten. Verkörperte Abwehrstrukturen können mit dominierenden Beziehungsmustern korrespondieren, so dass sie in gewissem Maße Hinweise auf die Abwehrdynamik und die typischen Beziehungsmuster, natürlich jenseits von genetisch und konstitutionell festgelegten Körperstrukturen, geben kann. Wir werden in dem Modul in Kleingruppen arbeiten und das Gangbild eines „Patienten“ erkunden. Es werden Möglichkeiten vorgestellt, das Gangbild zu überzeichnen, zu verstärken, zu karikieren, zu modulieren um dann die dabei entstandene Körperwahrnehmung zu explorieren. Eine weitere Möglichkeit ist, mit dem Gegenteil des entstandenen Gangbildes zu experimentieren.

MODUL 4

15:30h – 20:30h

Körperpsychotherapeutische Arbeit mit Mimik, Gesten und spontanen Bewegungen

Bei jeder therapeutischen Sitzung können spontane Gesten oder Bewegungen des Körpers beobachtet werden. Oft sind diese den Patient*innen nicht bewusst und stellen einen wertvollen Zugang zu unbewussten Anteilen dar. Beispielsweise kann ein Bein wippen, Patient*innen sich an den Hals fassen oder die Hand zur Faust ballen. Oft kann man nur den Beginn einer solchen Bewegung beobachten, was zur Folge hat, dass es einer aufmerksamen Beobachtung des Körpers des Patienten bedarf, um auch kleine Bewegungsimpulse wahrzunehmen.Wie diese parallele Sprache von Mimik und Gestik im therapeutischen Prozess genutzt werden kann, soll Inhalt dieses Moduls sein. Wir werden anhand von Rollenspielen üben, innerhalb der Sitzung spontan entstandene (Mini)-Impulse des Körpers zu erkennen und sich von ihnen leiten zu lassen. Einführung des wichtigen Prinzipes des Verweilens: Wir verlangsamen das Gespräch und benennen das, was wir am Körper der Patient*innen beobachten können. Durch Wiederholung, Erkundung oder Verstärkung eine Bewegung kann der dahinterliegende Affektausdruck gefördert werden.

MODUL 5

15:30h – 20:30h

Verbesserung der Spannungstoleranz / Fähigkeiten zur Selbstberuhigung

Gerade bei psychosomatischen Patienten mit somatoformen Störungen finden wir häufig eine traumatisch bedingte oder in der frühen Interaktion erworbene Unfähigkeit, Spannungszustände zu regulieren (Ich-strukturelle Störung der Affekt- und Spannungsregulation nach Gerd Rudolf). Die Überregulation von Emotionen ist dann so stark, dass Belastungen nur noch als „globaler Stress“ erlebt werden. Im Körper entstehen konsekutiv Affektäquivalente, die für die körperlich zurückgehaltenen emotionalen Erregungen stehen. Die emotionale Erregung wird also in Körperprozesse ausgelagert – ein Grundmodell der Somatisierung. Der Körper verharrt in einer Art Handlungsbereitschaft, die nie zur Handlung kommt, der Ausdruck von Emotionen ist gehemmt. Das erzeugt eine grosse innere Spannung, die meist nicht als Spannung, sondern als körperliches Symptom wahrgenommen wird. Im Vergleich zu anderen psychischen Erkrankungen ist hier nicht die Intensität der Emotionen das Problem, sondern die Intensität des Bemühens, Emotionen zur Ruhe zu bringen. Patienten werden nicht von den Emotionen, sondern von Körperbeschwerden belastet. Ohne Entspannung findet man bei diesen Patienten oft keinen therapeutischen Zugang zu den abgewehrten Emotionen und Konflikten, so dass in der Therapie primär auf der Ebene der Spannungsregulation anzusetzen ist, und nicht primär auf dem symbolischen Ausdruck der Symptome wie bei anderen psychosomatischen Krankheiten. In dem Modul werden Techniken vorgestellt, die zur Spannungsregulation eingesetzt werden können.

Je nach Symptomatik, geht es um das Begrenzen, Beruhigen oder Aktivieren von Spannungen im Körper. Es werden Regulationsmöglichkeiten vorgestellt, die neben der vermehrten Körperaufmerksamkeit, die Körperselbstberührung und die Förderung von wohltuenden und erdenden Erfahrungen in und mit dem Körper einbeziehen. Die Modulierung und Regulierung des Atmens ist dabei eine wichtige Brücke zur Steuerung von Spannungszuständen. Zudem wird das Prinzip des Pendelns der Aufmerksamkeit zwischen Spannungszustand und Ressourcenbereich im Körper erprobt. Eine Technik, die es ermöglicht, Spannungszustände zu beruhigen, und dazu beiträgt, den Körper nicht nur als Belastung, sondern auch als Ressource und als Möglichkeit der Selbstwirksamkeit zu erleben.

MODUL 6

 15:30h – 20:30h

Körperpsychotherapeutischer Umgang mit Ärger/Wut

Der Umgang mit dem Affekt der Wut ist in der täglichen therapeutischen Arbeit präsent. Sei es in deren Unterdrückung wie bei depressiven Patient*innen, oder aber in der zunehmenden Anzahl an Patient*innen, die Angst vor einem Überschießen von Wut haben wie wir es bei Persönlichkeitsstörungen oder aber auch bei anankastisch strukturierten Patienten finden. Ein reifer, gerichteter Umgang mit diesem Affekt ist eines der häufigsten vorgetragenen Therapieanliegen. Neben negativen biographischen Erfahrungen mit Aggression und Wut, ist die Angst vor der eigenen innerlichen, scheinbar nicht zu kontrollierenden Wut häufig der Grund, warum der Ausdruck gehemmt ist und sie „lieber ganz hinuntergeschluckt“ wird.

Neben negativen biographischen Erfahrungen mit Aggression und Wut, ist die Angst vor der eigenen innerlichen, nicht zu kontrollierenden Wut häufig der Grund, warum der Ausdruck gehemmt ist und Wut „lieber ganz hinuntergeschluckt“ wird. In Kleingruppenarbeit werden wir den Wutaffekt durch das Pendeln auf die körperlichen Wahrnehmungen erkunden. Es werden Möglichkeiten vorgestellt, den Wutaffekt zu mobilisieren, der gerichtete, kontrollierte Ausdruck von Aggression und Wut wird erkundet, der vor allem auch die notwendige Integration und Beruhigung nach dem Ausdruck mit einschließt.

Alle Informationen zur Fortbildung (Dozentinnen, Ort, Zeit, Kosten) finden Sie auf unserer Anmeldeseite.

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